http://www.pribinacup.sk/at2013/
Heute, Montag 27. Mai haben wir einen Ruhetag, somit habe ich Zeit für einen Zwischenbericht von der Meisterschaft.
Da ich immer noch kein eigenes Segelflugzeug besitze, musste ich schon im letzten Herbst damit beginnen, ein geeignetes Flugzeug für die Meisterschaft zu finden. Nach ein paar Telefonaten und vielen, vielen Mails bekam ich den Zuschlag von Ronald Termaat und eine JS1.
Jetzt musste ich sie nur noch von Arnhem, NL, abholen. Nachdem ich von einem Arbeitsflug aus Houston gekommen bin, setzte ich mich in den Zug und fuhr nach Bochum. Dort kam ich um 01:30 an. Da die Mietwagenfirma erst um 07:30 öffnet, ging ich für ein paar Stunden ins Hotel. Um 07:30 stand ich bei der Mietwagenfirma vor der Türe, auf nach Arnhem war die Devise. Flieger abholen – auf nach Straubing, Mietwagen zurück gegeben – meine liebe Frau hat mich von dort abgeholt und wir fuhren nach Hause, um 01:00 kamen wir endlich dort an. Eigentlich wollte ich am selben Tag noch Segelfliegen gehen, aber durch den Weltumrunder und die sehr lange Segelflugzeugabholung war ich zu müde.
Deutsche Bahn fahren um 24:00 im Speisesaal…
Zum Glück erlaubte das Wetter, dass ich zwei Trainingstage fliegen konnte. Nicht gerade viel für eine Vorbereitung, aber Ronald meinte – Mach den Flieger voll mit Wasser und fliege schnell.
JS 1 http://www.jonkersailplanes.co.za/
1. Wertungstag
Als wir in die Briefinghalle gingen, sah das Wetter nicht nach fliegen aus. Selbst beim Briefing zeigten uns Starkl Ludwig und Vladimir Foltin noch Wetterkarten mit den vorhergesagten Regenmengen und Wolkenschichten. Nächstes Briefing war um 12:00 angesetzt, ABER als wir aus der Briefinghalle heraus kamen, trauten wir unseren Augen nicht!!! Sonne und niedrige CUs! Sofort kam die Durchsage – Startaufstellung und erster Start um 12:45. Vielleicht sollten die Metrologen auch einmal beim Fenster rausschauen und nicht nur Ihren Wetterdaten am PC vertrauen.. 🙂
Vladimir und Ludwig beim Briefing
Ob der Michi alles versteht, was da erzählt wird… 🙂
Jetzt wurde es etwas hektisch. Jeder versuchte sein Flugzeug rechtzeitig an den Start zu bekommen. Da ich schon vor dem Briefing mein Flugzeug an den Start brachte, konnte ich das wilde Treiben mit Genuss beobachten.
Als ich geschleppt wurde, hatten wir 8/8 und die Steigwerte lagen bei 0,5 – 1,0 m/s. Meine JS 1 war voll beladen und es dauerte, bis ich an der Basis von 1000m AGL war. Kurz vor meinem geplanten Abflug traf ich Wolfgang Janowitsch und Vladimir Foltin. Wir begaben uns gemeinsam auf Strecke unter der dichten Wolkendecke. Der erste AAT Wendepunkt lag südlich von Nitra und wir konnten nach ca. 40 km gleiten, in den ersten Sonnenstrahlen einen guten Bart mit 2,4 m/s steigen finden. Jetzt war ich sehr froh, dass ich mein Wasser nicht rausgeworfen habe. Wolfgang und ich flogen weiter Richtung Süden, bis wir an die Donau kamen. Vladimir wählte eine etwas westlichere Route. Nach dem wir Richtung zweiten Wendepunkt im Osten flogen, verlor ich Wolfgang aus den Augen. Er fand, wie sooft, eine sehr gute Linie. Mit meiner Routenwahl war ich gleich auf 400m AGL und musste mich wieder in die Höhe arbeiten. Bei dieser Gelegenheit habe ich dann doch den Wasserhahn geöffnet und meine JS1 etwas leichter gemacht. Meine Steigwerte lagen zu diesem Zeitpunkt bei 1,3 m/s. Die Thermik war eng und pulsierend. Mit dem leichteren Flieger konnte ich enger und langsamer Kreisen. Durch meinen Ausflug in tiefere Flughöhen, habe ich natürlich Zeit verloren. Ich versuchte wieder mein Glück, aber dieser zweite Schenkel war einfach nicht mein Ding. Ich fand nicht die erhofften guten Steigwerte. Im zweiten AAT Kreis angekommen, versuchte ich noch etwas Distanz mit Rückenwind unter einer Wolkenstrasse zu machen. Meine geplante Ankunftszeit am Zielkreis zeigte mir, dass ich 10 min. über der AAT Zeit lag. Somit drehte ich um und flog Richtung Zielkreis. Ich folgte wie geplant der Wolkenstrasse, die sehr gute steigende Linie gegen den Wind brachte. Jetzt fehlte mir wieder das Wasser im Flieger. Als ich ca. 35km vor dem Zielkreis in 800m AGL war, zeigte mein Endanflugrechner -600m. Also 600m unter Gleitpfad. Ich war etwas verunsichert. Das kann in einem 18m Flieger aber nicht sein, dachte ich mir. Etwas verunsichert flog ich weiter und kalkulierte im Kopf meinen eigenen Endanflug. Dabei habe ich den Wind etwas unterschätzt und ich kam sehr sehr niedrig Richtung Zielkreis. Aber aus der Erfahrung in Feldkirchen wusste ich schon, wie ein knapper und tiefer Endanflug aussieht. Nur ist vor dem Flugplatz in Nitra, wenn von Osten angeflogen wird, ein kleiner Hügel. Mit etwas Schwung und ein paar Meter steigen davor kam ich sicher darüber und war zu hause. Was für ein erster Wertungstag!!
Ich konnte den 2. Tagesplatz hinter Wolfgang erfliegen.
http://www.soaringspot.com/stm_2013/results/18-meter/daily/day1.html
Nach der Landung habe ich mir meinen Endanflugrechner genauer angesehen. Schau, schau und ich fand, dass eine Std. Cirrus Polare eingegeben war. Na klar, dass ich falsche Höhenwerte für einen 18m Flieger bekommen habe. Vielleicht lag es am Update, dass ich noch vor dem Wettbewerb gemacht habe. Also Merken – LX 9000 Update und alle Werte überprüfen!!
Das Thema Wasser
Schwierig, es wird immer ein Kompromiss sein, das richtige Flugzeuggewicht für schwache Wetterlagen zu finden. Es kommt sehr auf die Thermik an. Bei einem ruhigen 1,0 m/s Bart könnte das Wasser schon drinnen bleiben. Zumindest habe ich bei der JS 1 nicht das Gefühl, dass es beim Steigen hinderlich ist. Ist der Bart aber eng und turbulent, dann ist ein voller Flieger zu schwer für einen 1,0 m/s Bart, würde ich mal sagen. Ist meine kleine Therorie…….