Endlich konnte der Erstflug mit meiner Ka8b 6m erfolgen. Bestellt und gekauft hatte ich sie im März bei Derkum in Köln, aber erst im Mai erfolgte der Erstflug.
An einem schönen Nachmittag mit wenig Wind und ruhigem Wetter konnte Bastian Jütte, geschleppt von Martin Gneist mit seiner Pilatus Porter 80ccm, den Erstflug am Modellflugplatz in Weikersdorf durchführen.
Vor dem Start waren Bastian und Martin von der Größe der Ka8b 6m überrascht und besorgt, ob der Schlepp funktionieren kann. Sie hat nur 6m, aber einen breiten Rumpf und tiefe Flächen, dadurch wirkt sie sehr wuchtig. Und mit 14 kg ist sie auch nicht gerade ein Leichtgewicht. Alles an diesem Flugzeug ist anders. Alleine für das Aufrüsten benötige ich noch 15-20 min. Den Flieger an den Start bringen, ist auch eine Übung für sich. Ich werde mir noch eine Zugvorichtung mit Flächenrad bauen, damit ich die Ka8 ziehen kann. 🙂
Als wir endlich am Start standen, kam dann noch die Frage von Martin an mich: “Wo’s is, wenn da Bastie den Flieger zerstört? Wird nicht passieren!” War meine Antwort.
Also ging es auch gleich los. Martin gab Vollgas und schon nach ein paar Metern waren beide in der Luft. Das etwas sensitive Höhenruder war gleich bemerkbar, aber ansonst flog sie geradeaus und war leicht zu steuern. Wir hatten vor dem Start noch 60% Querruderdifferenzierung eingestellt. Das passt recht gut. Mit 2,8 kg Blei in der Nase, war sie beim Erstflug noch etwas Schwanzlastig. Wir gaben vor dem zweiten Start noch 200g Blei dazu. Jetzt hat sie 3,0 kg in der Nase und sie fliegt damit sehr gut. Das sensitive Höhenruder wurde mit ein paar Einstellung an der Fernsteuerung auch reduziert. Bastian machte noch zwei Starts und dann war ich an der Reihe.
Etwas nervös war ich schon. Mein Erstflug mit der Ka8, überhaupt mein erster Modell F-Schlepp, erstes mal mit 6m und einem 14kg Flieger, erstes mal in Weikersdorf geflogen und dann noch die etwas kleinere Landebahn als auf meinem Heimatmodellflugplatz.
http://www.mfc-weikersdorf.at/
Also, die Ka8 wieder für den F-Schlepp vorbereiten. Da die Schleppkupplung mitten im Rumpf liegt, muss die Haube jedes mal abgenommen werden. Ich verwende daher die Schrauben nicht, sondern nur ein Klebeband links und rechts. Funktioniert auch! Ich hatte Bedenken wegen dem Einklinken, aber nach ein paar mal hat man den Dreh raus und es stellt kein Problem dar. Ruder Check und schon ging es los!
Anrollen – abheben – geradeaus Fliegen war kein Problem. Dann kam die erste Kurve. Für mich war es nicht so einfach der Porter zu folgen. Durch das Gewicht der Ka8 ist es für die Schleppmaschine nicht einfach mich, um die Kurven zu ziehen. Deshalb gab ich etwas Querlage und versuchte die Kurve mit zu fliegen. Ich kam aber zu weit nach innen und musste Ausklinken. Wir hatten trotzdem eine gute Höhe erreicht und ich konnte einen schönen Flug machen. Sie benötigt viel Seitenruder und ist etwas träge in den Querrudern, verglichen zu meiner Europhia 2k die ich normalerweise fliege. 🙂 Einmal daran gewöhnt, fliegt sie von alleine.
Wir fanden, dass sie ein super Flugbild hat! Wie eine echte Ka8! Die Landeeinteilung ist mit den Bremsklappen sehr gut steuerbar. Somit konnte ich, zu meiner Überraschung, eine gute Landung hinlegen. Danach konnte ich noch zwei Starts machen und war sehr zufrieden mit der Ka8. Nur an meinen F-Schlepp Künsten muss ich noch viel arbeiten!
Besten, besten Dank an Martin und Bastian, dass sie sich die Zeit genommen haben, meine Ka8 einzufliegen. Danke auch an den MFC-Weikersdorf, dass ich als Gast bei Ihnen fliegen durfte und den vielen Tipps der Grossmodellflugexperten Vorort.
Es vergingen weitere drei Wochen, bis ich wieder mit der Ka8 in die Luft kam. Dieses mal auf meinem Heimatflugplatz in Münchendorf -Trumau.
In meinem Verein hatte sich vor ca. einem Jahr eine Segelfliegergruppe gebildet, die sich auf F- Schlepps spezialisiert haben. Sehr gut, dachte ich mir, da möchte ich mit machen. Da ich immer schon einen größeren Modellflieger wollte, habe ich mir die Ka8 mit 6m gekauft. Als ich das erste mal damit am Flugplatz war, stellte ich fest, dass meine schwere Ka8 nicht für alle Schleppmaschinen geeignet ist.
ABER eines Tages bekam ich einen Anruf von Bernhard Streicher unseren F-Schlepp und Segelflugexperten im Verein. Er hatte seine Elektro Pilatus Porter mit einem stärkeren Motor ausgerüstet und er würde versuchen, mich zu schleppen.
SUPER! Durch Zufall war ich zu Hause und am nächsten Tag ging es schon los. Noch kurz die Notizen der ersten Schlepps mit Martin und Bastian durchgelesen, damit ich nicht ganz so dumm vor meinen Vereinskollegen da stehe. Wiederum das AHA -Erlebnis der Kollegen, als sie die Ka8 sahen.
Des is a grosser Koffer! War eine Aussage. 🙂
Der erste Schlepp war wiederum aufregend! Schafft es die Porter oder nicht..! Sie hat es geschafft! Abheben geradeaus fliegen und steigen kein Problem! Ich machte schon eine bessere Figur beim Nachfliegen, als vor drei Wochen. Durch die sehr leichte Porter, musste ich genau fliegen um sie nicht aus der Richtung zu drehen. Das war nicht immer einfach. Ich musste öffters ungewollt ausklinken. Als Vorsichtsmaßnahme hatten wir eine Sollbruchstelle hinzugefügt. Diese war einmal gerissen, ansonst verliefen die Schlepps sehr gut! Wir hatten viel Spaß und es war wieder ein lehrreicher F-Schlepp Tag für uns.
Ein Video von den Flügen in Münchendorf – Trumau:
Das nächste mal werde ich auf einem Hang fliegen gehen. Bin schon gespannt, wie der Handstart funktionieren wird! 🙂
Gedanken
Die Ka8 ist einfach zu fliegen. Der Preis für einen ARF 6m Flieger unschlagbar.
Wie in vielen Foren zu lesen ist, ist die Bauweise des Holms nicht unbedingt die Beste. An meiner Ka8 habe ich keine Umbauten an den Flächen und Holmen vorgenommen. Sie wurde als Scale Flugzeug gebaut und ich verzichte daher auch auf den Kunstflug, dafür habe ich andere Modelle. 🙂
Soweit hat meine Ka8 alle unfreiwilligen F-Schlepp Manöver und schnellen Überflüge ausgehalten. Ich habe eigentlich keine Bedenken, dass die Krafteinleitung über den Holm zu schwach ist. Ich muss dazu sagen, dass meine Ka8b von Phoenix Model aus der letzten Baureihe stammt.
Ich habe den Einstellwinkel von 4 Grad auf ca. 1,5 Grad reduziert, wie in vielen Forenbeiträge zu lesen ist.
Der Transport, das längere Aufrüsten und das höhere Gewicht ist ein kleiner Nachteil.
Dafür ist der Fluggenuß umso größer!